„KI macht dumm.“
Das hat mir heute mein Sohn Luca (10) erzählt – so stand es angeblich in einem Referat seiner Mitschülerin. „Woher weiß sie das?“ fragte ich. „Aus dem Internet.“
Solche Sätze machen mich manchmal nachdenklich. Was bringt uns die beste Technologie, wenn wir Menschen nicht mit ihr wachsen?
Aber dann gibt es diese kleinen Momente, in denen ich denke: Doch, da ist noch Hoffnung.
Letzte Woche: Luca war sauer. Seine Schwester Noemi hatte sein Fahrrad ausgeliehen – ohne zu fragen. Doch anstatt zu streiten, blieb er sachlich: „Wir müssen reden. So geht das nicht. Wir brauchen einen Mietvertrag.“
Wir hatten nie über Jura gesprochen. Verträge kannte er nicht von mir. Aber dann setzte er sich an den Küchentisch und schrieb – mit Ernst, mit klaren Regeln. Noemi schrieb brav ein zweites Exemplar ab. Zwei Verträge – muss ja rechtlich korrekt sein.
„Woher weißt du überhaupt, dass man Mietverträge macht?“, fragte ich.
„Aus einem Dagobert-Duck-Comic.“
Seitdem herrscht Frieden.
Das Fahrrad wird mit Ehrfurcht behandelt. “Ist jetzt ihr Eigentum.”
Noemi schuldet 10 Euro.
(Ok, das Abstraktionsprinzip klären wir später.)
Mich hat diese Szene daran erinnert, warum ich einmal Jura studiert habe – lange bevor es von KI die Rede war.
Wird sie einmal menschliche Konflikte lösen können und vielleicht sogar durch Regeln Frieden schaffen? Oder ist sie dafür zu dumm?
Aber ich weiß: Solange Kinder aus Comics lernen, wie man friedlich verhandelt, ist nicht alles verloren.