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By 9. March 2023March 17th, 2023No Comments

KI wird sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken

Wirklich?

Große Aufregung auch im Rechtsmarkt. Wird es den Rechtsanwälten gehen wie den Pferden, die im Zeitalter der Autos nur noch zur Unterhaltung ausgeritten werden oder erlaubt uns die zunehmend besser werdende KI, mehr kreativ zu sein und durch Zusammenwirken von Mensch und Maschine insgesamt besser zu arbeiten?

Meine Prognose: in 10 Jahren sind 80% der heutigen Juristen überflüssig. Zu einem bloßen Jurastudium ohne IT, Marketing oder Ingenieurwissenschaften rate ich daher keinem mehr. Those happy times are over.

Ist diese Einschätzung zu negativ?

Dieser Post erschien ursprünglich Ende Januar 2023, wurde in kurzer Zeit über 23.000 Mal auf LinkedIn gelesen und angeregt diskutiert. Einige Highlights sind unten in den Kommentaren zusammengefasst – für die vollständige Diskussion siehe den Feed unter diesem Link.

#futureofwork #worldwithoutwork #AI #law
#legaltech #legalinnovation #chatgpt

Comments

Jens Nachtwei, Psychologe

Auf Partner-Level steigt der Bedarf eventuell sogar. Händchen der Mandanten halten, wird sicher in der Bedeutung nicht abnehmen, eher im Gegenteil. Aber alles, was Routinen im paper crunching anbelangt, ist jetzt schon nicht mehr so gefragt, wie in der Vergangenheit. Wir haben uns das neulich in einer 👉Studie angesehen.

Dejan Steger, Patner bei Steger & Pfahler

Es wird sich sicherlich viel verändern auch im Rechtsmarkt.

Ich vermute gerade die genannten Bereiche IT, Marketing oder auch Ingenieneurwissenschaften werden in dem von Ihnen angenommen Szenario ebenfalls voll betroffen sein: KI kann programmieren, KI kann texten und KI kann rechnen.

Johannes Brand, Counsel Buse

Nein, nicht zu negativ. Ich lese einfach mal den positiven Teil heraus: Alle, die sich über den *wirklichen* Wert ihrer Tätigkeit Gedanken machen, werden keine Probleme haben. Dazu gehört der Fokus auf Beratungsprodukte, die Standardisierung und im zweiten Schritt die Digitalisierung dieser Produkte und die Vermarktung (denn woher sollen die Mandanten sonst davon wissen). Stattdessen werden Examensklausuren immer noch per Hand geschrieben und Schönschreiberei belohnt.

Progressivere und selbstreflektierte Anwält*innen werden keine Probleme bekommen. Wer seinen Job immer noch so macht wie vor 30-50 Jahren, jeden Fall annimmt und mal eben zur Fluggastrechte-Verordnung im Kommentar nachliest, wird wahrscheinlich verschwinden.

Frank Riemann, The German AI Association

Johannes Brand – Ihr und auch andere Kommentare erinnern mich Kaiser Wilhelm. Auf die Frage, wie er die Zukunft des Automobiles sieht, unten stehende Antwort gab. Der lag auch ziemlich daneben.

Philipp Wüllrich, Patner bei Mazars

Marketing als Zukunftsbausteim im Zeitalter von KI 🤔? Gute juristische Beratung ist nicht bloße Wissensweitergabe: Wichtiger werden Skills bei Juristen, die KI nicht so ohne weiteres ersetzen kann: Verhandlungskompetenz, Verstand für wirtschaftliche Zusammenhänge, die Fähigkeit sich in den Verhandlungspartner hineinzuversetzen und und und. Insofern sehe ich die Prognose in der Tat zu negativ. Im Übrigen dürfte die These für fast alle heutigen Jobs (jedenfalls in der Dienstleistungsbranche) gelten.

Matthias Birkholz, Patner bei Lindenpartners

Nein, genauso ist es.

Markus Lempa, Berater

Ich hatte vor etwa 2 Jahren eine ähnliche Frage an Juristen gestellt. Damals waren die Lernsprünge der KI mit ChatGPT noch nicht so sichtbar. Der Tenor der Anwälte war, dass menschliche Beratung und Wissen systemrelevante Qualitätsmerkmale seien. Ich denke, dass es zwei Trendentwicklungen geben könnte, die sich gegenseitig beeinflussen. Auf der einen Seite gibt es Anwälte, die sich verstärkt mit KI-Tools beschäftigen müssen, was den Inhalt Ihrer Arbeit spürbar verändern wird. Auf der anderen Seite steigt permanent die Streitlust der Gesellschaft, je komplexer unsere Zeit wird und Menschen in ihrer Bubble glauben im Recht zu sein. Daher wird es aus meiner Sicht sowohl für die “Pferde” als auch die “Autos” im zukünftigen Rechtsmarkt einen Platz geben. Im Gegensatz zu vielen anderen Wissensarbeitern.

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